Das Geheimnis von der Kunst Selbstgespräche zu führen


Irgendwann in deinem Leben kommst du an den Punkt, an dem du Gott nicht mehr verstehst. Es sind Dinge in deinem Leben passiert, die du nicht unter Kontrolle hattest. Und jetzt bist du einfach nur noch am Ende.

So erging es auch einem Psalmschreiber in der Bibel. Dieser Mann hatte viele gute Erfahrungen mit Gott gemacht. Mit Freude hat er Gott gedient und ihn angebetet. Doch dann sind Dinge in seinem Leben passiert, die seine Gefühlswelt komplett durcheinander gebracht haben.

Darüber hat er einen Psalm geschrieben. In diesem Psalm 42 sehen wir einen Mann, der emotional am Ende ist. Wir wissen nicht, was ihm passiert ist, aber wir sehen, wie er empfindet. Der Umgang dieses Mannes mit seiner Situation liefert für uns wertvolle Lektionen.

Wenn du einfach nur noch traurig bist

Der Psalmist beschreibt seine Gefühle mit folgenden Worte.

Tränen sind meine einzige Speise Tag und Nacht.

Mein Gott, tiefe Trauer bedrückt meine Seele.

Ich glaube dieser Mann war richtig depressiv. Wenige von uns waren bisher an dem Punkt, an dem dieser Mann sich hier befindet. Und dennoch denke ich, dass wir uns mit ihm identifizieren können.

Leider passieren  manchmal in unserem Leben Dinge, die uns traurig machen. Wir würden so gerne anders fühlen, aber da ist einfach dieses Unruhe und Trauer in uns, die nicht verschwinden will.

Wenn Gott weit weg zu sein scheint

Die Erfahrung des Psalmisten zeigt deutlich, dass wir in unserer Verzweiflung glauben können, Gott habe uns vergessen.

Zu Gott, meinem Fels, will ich sagen: »Warum nur hast du mich vergessen?

Du bist doch der Gott, bei dem ich Zuflucht finde. Warum nur hast du mich verstoßen?

Leider ist dies eine Erfahrung, die nicht ungewöhnlich ist im Leben eines Menschen, der Gott vertraut. Vielleicht hast du selbst auch schon so gedacht und geglaubt.

Wenn die Gefühle verwirrt sind

Wir erkennen im Psalm, wie die Gefühlswelt des Psalmisten ziemlich durcheinander geraten war.

Gewaltige Wassermassen brausen und tosen, so als riefe eine Flut die andere herbei. Du hast sie geschickt; deine Wellen und Wogen rollen über mich hinweg.

Die Wellen und Wogen Gottes rollten über das Herz dieses Mannes hinweg. Zurück blieb ein verwirrtes Herz, dessen Blick vernebelt war.

Jeder von uns wird diese Erfahrung machen. Und jeder von uns hat die Wahl, wie er mit solch einer Erfahrung umgeht.

Der Psalmist wollte nicht in seinen Emotionen gefangen bleiben. Er tat das einzig richtige.

Und das lege ich auch dir ans Herz. Wenn du verzweifelt bist und Gott nicht verstehst. Wenn deine Gefühle verrückt spielen und du nicht mehr weiter weißt. Dann tu, was der Psalmist getan hat.

Denke an das, was du schon mit Gott erlebt hast

Schau an, was der Psalmist tat, mitten in all seiner Traurigkeit.

Ich erinnere mich an frühere Zeiten, lasse meinen Gedanken und Gefühlen freien Lauf: Wie schön war es doch, als ich mein Volk zu Gottes Heiligtum führte, begleitet von Jubel und Dank,

Der einzige Anker der Hoffnung in einer hoffnungslosen Situation sind Gedanken an das, was wir schon mit Gott erlebt haben. Erlebnisse mit Gott sind anders als aktuelle Gefühle, eine große Hilfe um wieder einen klaren Blick auf die Situation zu bekommen. Deswegen erinnere dich. Schau zurück. Lass dich nicht einlullen von deinen verwirrten Gefühlen.

Sprich mit dir selber

Wir sehen wie der Psalmist ein Gespräch mit sich selbst, genau genommen mit seiner Seele führt.

Warum bist du so bedrückt, meine Seele? Warum stöhnst du so verzweifelt? Warte nur zuversichtlich auf Gott! Denn ganz gewiss werde ich ihm noch dafür danken, dass er mir sein Angesicht wieder zuwendet und mir hilft.

Diesen Vers finden wir drei Mal wiederholt in den Psalmen 42 + 43. Die Seele ist verantwortlich für unsere Gefühle. Und der Psalmist weiß, dass er seine Gefühlswelt in Ordnung bringen muss. Deswegen entscheidet er sich bewusst dazu, zu sich selbst zu sprechen. Martin Loyd-Jones hat zu diesem Selbstgespräch treffende Worte gefunden.

Hast du bemerkt, dass die meiste Traurigkeit in deinem Leben mit der Tatsache verbunden ist, dass du auf dich selbst hörst, statt mit dir selbst zu sprechen. Nimm doch mal diese Gedanken, die dir am Morgen nach dem Aufwachen kommen. Du hast sie nicht bewusst hervorgerufen, aber sie sprechen zu dir und bringen die Probleme von gestern auf. Wer spricht zu dir? Dein selbst spricht mit dir. Der Umgang des Psalmisten war so: Statt seinem selbst zu erlauben mit sich zu sprechen, beginnt er mit seiner Seele zu sprechen. "Warum betrübst du dich, meine Seele", fragt er. Seine Seele hat ihn niedergedrückt. Und deswegen steht er auf und sagt: "Selbst, hör mir einen Moment zu, ich spreche mit dir." (Spiritual Depression, 20-21)

Und die Botschaft, die er für sein selbst hat, ist:

"Warte nur zuversichtlich auf Gott. Harre auf Gott! Glaube Gott"

Ich mache auch dir Mut, diese Kunst des Selbstgespräches einzuüben.

Statt auf deine Gefühle zu hören, rede mit dir und gebiete deiner Seele auf Gott zu vertrauen, statt die Umstände zu sehen. Gebiete deiner Seele zu warten, bis Gott wieder machtvoll in deine Leben tritt.

Gebiete deiner Seele auf Gott zu harren und damit zu rechnen, dass er dich bald herausholen wird aus der Situation in der du dich befindest.

Frage: Wie sehr hörst du auf dich, statt zu dir zu reden? Hast du selbst schon mal erlebt, wie deine Perspektive sich geändert hat, nachdem du aufhört hast deinen Gefühlen zu vertrauen?

Bist du zum ersten Mal hier?

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