Das geistliche Prinzip, das mir Mühe macht


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Es war Charles Darwin, der in seinem Buch “On the Origin of Species” das Prinzip des Stärkeren erklärte. Für ihn entwickelten sich die unterschiedlichen Arten in der Tierwelt dadurch, dass sich die stärkeren Rassen durchgesetzt haben.

Auch unsere Zeit wird von diesem Prinzip auf die eine oder andere Weise beherrscht. Nur wer keine Schwäche erkennen lässt, kommt im Arbeitsleben weiter. Auch der Wettkampf im Sport ist darauf ausgelegt, die Stärksten und Fittesten Wettkämpfer auszuzeichnen. Ich gehöre auch zu denen, die beim Wettkampf im Sport gerne Stärke zeigen und gewinnen.

Seit einiger Zeit aber passt dieses Prinzip der Stärke nicht mehr zu mir. Ich fühle mich schwach. Bin oft erschöpft.

Welches Prinzip leitet mich?

Lebte ich nach den Prinzipien dieser Welt, hätte ich allen Grund mir nun Sorgen zu machen. Die Frage ist: Was tue ich, da ich das Prinzip des Stärkeren nicht mehr auf mich anwenden kann? Wie gehe ich damit um, dass ich nicht voll leistungsfähig bin?

Ich darf aufatmen, da Gott mir andere Prinzipien vor Augen hält, von denen ich geleitet werden darf.

Eines dieser geistlichen Prinzipien stellte mir der Heilige Geist letzte Woche vor Augen. Es widerspricht dem Prinzip des Stärken. Es ist das absolute Gegenteil davon.

Man könnte es einfach als “Das Prinzip der Schwachheit” bezeichnen.

Dieses Prinzip ist mir schon seit vielen Jahren bekannt. Du hast wahrscheinlich auch schon mal den Vers gehört: “Meine Kraft ist den Schwachen mächtig”(2.Kor 12,9). Im Jahr 2012 erlangte dieser Vers Berühmtheit als Vers für die Jahreslosung. In dem Jahr konnte ich sogar dreimal über diesen Vers predigen. (Hier kannst du sie anhören.)

Und auch wenn ich schon über diesen Vers gepredigt habe, fällt es mir trotzdem schwer, dieses Prinzip in meinem Leben anzuwenden. Es ist für mich vielmehr ein großer Kampf.

Die Herkunft des Prinzips

Dieses Prinzip entstammt einem Abschnitt des Apostel Paulus aus dem 2.Korintherbrief. In diesem Abschnitt spricht Paulus über ein Leiden, das Gott ihm gegeben hat. Ausleger sind sich uneins darüber, wie dieses Leiden aussah. Was jedoch deutlich wird ist folgendes: Das Leiden, Paulus nennt es auch den Pfahl im Fleisch, war für Gott ein Mittel um Paulus zu demütigen. Paulus war geschwächt und genau das war Gottes Absicht.

Paulus litt sehr unter diesem Leiden und er bat Jesus dreimal, ihm dieses Leiden wieder zu nehmen.

Jesus erhörte das Gebet des Paulus nicht, aber er gab ihm eine Antwort.

Meine Gnade ist alles was du brauchst, denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig.

Und hier fangen meine Probleme an. Wie kann das sein? Gott ist gerade in der Schwachheit stark?

Und Paulus treibt das ganze noch weiter und sagt:

Daher will ich nun mit größter Freude und mehr als alles andere meine Schwachheiten rühmen, weil dann die Kraft von Christus in mir wohnt.

Anders ausgedrückt heißt das: Paulus ist sogar stolz darauf, in dieser Schwachheit zu leben. Er ist sich bewusst, dass die Kraft von Jesus nur so zur Geltung kommen kann.

Er formuliert das Prinzip, das Jesus ihm gegeben hat für sich um und sagt:

Ja, ich kann es von ganzem Herzen akzeptieren, dass ich wegen Christus mit Schwachheiten leben [...] muss. Denn gerade dann, wenn ich schwach bin, bin ich stark.

Ich sage dir ehrlich: Da komme ich nicht mit.

Was daran so schwer ist

Es tut einfach weh, mit körperlicher Schwachheit gedemütigt zu werden. Die Stärke in der Schwachheit bedeutet leider keine körperliche Stärke. Die Stärke von der Paulus spricht ist eine geistliche Stärke, die keine Auswirkungen hat auf das körperliche Empfinden. Es ist so schwer diese geistliche Stärke in den Herausforderungen des Alltags zu erleben.

Dabei will ich mich so gerne rühmen, dass ich schwach bin. Ich will, dass sich die Kraft Christi machtvoll auswirkt.

Meine einzige Hoffnung

Meine einzige Hoffnung ist Jesus. Seine Gnade ist alles was ich brauche. Nichts in dieser Welt wird mir helfen meine Schwachheit zu überwinden, aber Jesus wird mit beistehen in meiner Schwachheit und er wird sich verherrlichen.

Auch du bist schwach. Wahrscheinlich in einem anderen Bereich deines Lebens. Aber Jesus hat auch für dich Schwachheit vorgesehen, um darin seine Stärke zu demonstrieren.

Kannst du dieses geistliche Prinzip von Herzen annehmen?

Ich will nur, dass du weißt: Du bist nicht allein. Du befindest dich in guter Gesellschaft. Ja, es ist ein schmerzhafter Prozess, in dem wir manchmal die Hoffnung verlieren. Hin und wieder können wir nicht mehr. Aber dann müssen wir uns immer wieder sagen: Es ist gut so. Jesus ist da. Er meint es gut. Er trägt uns durch.

In diesem Sinne: Sei stark, in dem du schwach bist.

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