Warum ich 6 Monate nicht geschrieben habe


wo warst duWo warst du die ganze Zeit? Was hast du getrieben? Das ist eine Frage, die mir zuletzt der Gemüsehändler stellte, bei dem ich vor Wochen öfter eingekauft hatte.

Sollte ich mich nun schuldig fühlen? War er jetzt verletzt, weil ich nicht bei ihm eingekauft hatte? Welche Erklärungen konnte ich ihm liefern. Es war für mich einfach bequemer bei einem anderen Gemüsehändler einzukaufen.

Später erfuhr ich, dass diese Frage eine der Standardfragen ist, hier in dem Land, in dem ich nun lebe. Sie wird einem auch gestellt, wenn man für zwei Tage mal nicht zusehen war.

Aber diese Frage müsste mich mir auch von meinen Bloglesern gefallen lassen?

Wo war ich die ganze Zeit? Den letzten Artikel hier auf nachfolgen.de habe ich vor über einem halben Jahr geschrieben.

Und ehrlich gesagt, ich fühle mich ein wenig schuldig. Aber rausreden will ich mich nicht. Ich will dir jedoch erzählen, was bei mir das letzte halbe Jahr los war und in welcher Lebensphase ich mich nun befinde.

3 Umzüge in 8 Monaten

Anfang Februar begannen meine Frau und ich eine Vorbereitungszeit für unseren Dienst in der Mission. Diese Zeit dauerte 4 Monate. Wir mussten also unsere Koffer packen und uns kurzfristig in einer kleinen Wohnung einrichten. Wir erlebten eine segensreiche Zeit, in der wir gut geschult wurden für das Leben im Ausland.

Es war aber auch eine herausfordernde Zeit, weil wir von Morgens bis in den Nachmittag Seminare zu belegen hatten.

Ende Mai zogen wir wieder in unsere alte Wohnung. 5 Monate später packten wir wieder unsere Sachen. Diesmal jedoch stand uns eine längere Umzugsreise bevor. Anfang Oktober machten wir uns auf die Reise. Es ging 2000 km in den Süden nach Albanien. Hier leben wir nun seit 3 Monaten.

Diese unterschiedlichen Wechsel der Wohnsituation und der Lebensphasen trugen zum Teil dazu bei, dass sich in unserem Leben kein richtiger Rhythmus einstellen wollte. Auch das regelmäßige Schreiben von Artikeln litt unter solchen Umständen.

Unsere Tochter wird geboren

Eine der schönsten Veränderungen der letzten Monate war die Geburt unserer kleinen Livia. Sie ist im August geboren. Es gibt auf dieser Erde wohl ein größeres Geschenk, dass Gott uns machen kann, als die Geburt eines Kindes.

Dies brachte für uns auch eine zusätzliche Belastung mit. Denn nun ist da nicht mehr ein Kind, dem alle Aufmerksamkeit gehört, sondern zwei. Vor allem unser Sohn Gideon ist nun in einer Phase, die man als anstrengend bezeichnen kann.

Manchmal entdecke ich mich dabei, wie in mir neidvolle Gedanken aufkommen, wenn ich an Eltern ohne Kinder, oder Singles denke. Sie sind völlig frei ihre freie Zeit einzuteilen wie sie wollen. Dieses Vorrecht habe ich nun nicht mehr.

Damit muss und will ich lernen umzugehen und das allerbeste draus zu machen.

Das Leben beginnt neu in einem fremden Land

Nun leben wir seit Anfang Oktober in Albanien. Hier sehen wir uns von Jesus hin gerufen. Wir beteiligen uns an dem Auftrag, den Jesus damals seinen Jüngern gab, als er sie aus sandte um Jüngern unter allen Völkern der Erde zu machen. Wir setzten diesen Auftrag nun in einer kleinen Stadt im Norden von Albanien um.

Hier bauen wir uns nun ein neues Leben auf. Wir lernen die Sprache. Wir bauen Beziehungen zu den Menschen auf und ringen darum ihnen die Liebe Jesu zu bringen, in Taten und in Worten.

Natürlich ist das Leben in einer fremden Kultur alles andere als leicht. Viele Menschen in Deutschland haben uns immer wieder ihren großen Respekt bekundet.

Wir sehen uns jedoch nicht als irgendwelche Übermenschen mit besonderen Fähigkeiten. Wie sagte der berühmte Missionar Hudson Taylor treffend:

Wir brauchen keinen großen Glauben, sondern wir brauchen den Glauben an einen großen Gott.

Das ist meine Hoffnung, an der ich festhalte. Ohne diesen großen Gott wäre all unsere Mühe vergeblich.

Wie das mit diesem Blog zusammenhängt

Ich stehe also nun an vorderster Front in dem Auftrag, den Jesus uns gegeben hat: Jünger zu machen, die andere zu Jüngern machen.

Ich kann nun nicht mehr so einfach den Auftrag vergessen und mein Leben leben. Auch wenn ich dieser Gefahr immer noch genauso ausgesetzt bin, wie Menschen die in Deutschland leben.

Vor allem anderen bin ich herausgefordert Jesus nachzufolgen, mit allem was ich habe.

Diesen Blog will ich nutzen um über dieses Leben zu schreiben, mit allen Höhen und Tiefen.

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