5 Gründe warum Gott uns durch Leiderfahrungen gehen lässt


 

Gott will, dass es dir gut geht.

Diesen Satz hörte ich zuletzt als Antwort auf einen Artikel, den ich geschrieben hatte. Meinem Freund war es wichtig zu betonen, dass Gott ein fürsorglicher Papa ist, der uns nicht demütigen und mit Schwachheit schlagen will.

Ich bin danach ziemlich ins Fragen gekommen. Irgendwie ist es für mich schwierig, dieses Bild von Gott mit den Erfahrungen des Lebens zusammen zu bringen. Schließlich weiß doch jeder, dass nicht alles in unserem Leben glatt läuft.

Es gibt auch Momente, in denen wir krank werden oder in denen wir durch andere schwierige Situationen gehen müssen.

Wie erklären wir die Momente, in denen Gott nicht wie ein toller, fürsorglicher Papa erscheint?

Will Gott wirklich immer, dass es uns gut geht? Oder hat er manchmal bessere Pläne, die über unser Wohlbefinden hinausgehen? 

Ich habe für mich 5 Gründe gefunden, die Gott im Blick hat, wenn er uns durch Leiderfahrungen gehen lässt.

1. Gott schreibt Geschichte.

Dies wird auf kaum einen von uns zutreffen, aber in der Vergangenheit hat Gott immer wieder Menschen durch schlimmstes Leid gehen lassen, um seine Ziele zu erreichen. Das Leid des einzelnen Menschen war dem größeren Ziel untergeordnet, das Gott verfolgte.

In diesen Tagen lese ich durch das erste Buch Mose. Die Geschichte von Josef beschreibt auf einzigartige Weise, was ich gerade beschrieben habe. Josef wird von seinen eigenen Brüdern nach Ägypten verkauft. Zu der Trennung von der Familie kommt für Josef einige Zeit später noch ein mehrjähriger Gefängnisaufenthalt dazu.

Als Josef später mit seinen Brüdern über das Leid redet, sagt er folgendes:

Aber Gott hat mich vor euch hergesandt, dass er euch übrig lasse auf Erden und euer Leben erhalte zu einer großen Errettung. Und nun, ihr habt mich nicht hergesandt, sondern Gott; (1.Mose 45,7-8)

Gott wollte mit seinem Volk Geschichte schreiben und er gebrauchte das Leid von Josef um dieses Ziel zu erreichen.

2. Gott gebraucht uns zum Zeugnis.

Damit haben wahrscheinlich viele ein Problem. Im Buch Hiob lesen wir von Gott, der mit Satan eine Wette abschließt. Gott möchte Satan beweisen, dass Hiob an ihm festhält, auch wenn er sehr schlimm leidet.

Ich vertraue dem Inhalt des Buches Hiob. Das heißt nicht, dass Gott jedes Mal in einem Wettstreit liegt mit Satan darüber, ob wir an Gott festhalten, wenn es mal schwierig wird in unserem Leben.

Aber ich glaube wir können ableiten, dass sich im Leid beweist, wie treu wir zu Gott stehen. Im Beispiel von Hiob waren die Leiderfahrungen, das Prüfmittel für seinen Glauben und seine Treue.

Erst in den Schwierigkeiten und Problemen des Lebens wird ersichtlich, an wem unser Herz wirklich hängt. Gott freut sich darüber, wenn er Satan und der Welt zeigen kann, dass wir zu ihm halten, auch wenn uns alles genommen wird.

3. Gott will uns Christus ähnlich machen.

Dieses Ziel hat Gott unabhängig davon, ob Leid in unserem Leben ist, oder nicht. Aber gemäß den Worten des Paulus ist gerade Leid ein Mittel, dass Gott in diesem Prozess gebraucht. In Römer 8 redet Paulus über die Realität des Leides im Leben von Christen.

Und er sagt in Vers 28, dass alles, also auch Leid, zu unserem Besten dient.

Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach seinem Ratschluss berufen sind.

Und gleich nach diesem Vers führt Paulus das Ziel an, dass Gott verfolgt, wenn er Schwieriges in unserem Leben zulässt.

Denn die er ausersehen hat, die hat er auch vorherbestimmt, dass sie gleich sein sollten dem Bild seines Sohnes, damit dieser der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern. 
Gott hat einen Plan für uns. Er will uns Jesus ähnlich machen. Um dieses Ziel zu erreichen gebraucht Gott alles, was in unserem Leben passiert, aber besonders jegliche Formen von Schwierigkeiten. 

4. Gott will uns in die Abhängigkeit von ihm bringen.

Leid macht uns abhängig von Gott. Jeder der mal durch große Nöten gehen musste, weiß wovon ich rede. Wenn alles um uns herum zerbricht, wenn wir keinen Ausweg mehr sehen, dann ist es nur noch Gott, der uns helfen kann.

Jesus wollte seinen Jüngern diese Lektion lehren, als er sie in der Nacht in einen Sturm führte. Sie sollten lernen, dass es Situationen im Leben gibt, die sie nicht mehr unter Kontrolle haben.

Diese Erkenntnis sollte sie nicht in die Verzweiflung führen, wie es leider geschehen ist (vgl. Markus 4,35-41), sondern in die Abhängigkeit.

Leid und andere Schwierigkeiten führen uns die eigenen Begrenzungen vor Augen und machen uns abhängig von Gott. 

5. Gott will unseren Glauben veredeln.

Petrus schreibt in seinem ersten Brief einer Gemeinde, die schwer zu leiden hatte und seine Erklärung für das Leid ist:

Euer Glaube soll als echt und kostbar befunden werden. (1.Petr 1,7)

Die Veredelung von Metall geschieht durch mehrmaliges Erhitzen. Erst durch diese Phasen höchster Hitze wird der Stahl widerstandsfähig. Ebenso ist es mit Tongefäßen. Sie bekommen erst durch die Hitze des Ofens die nötige Härte.

So ist es auch mit Leid in unserem Leben. Unser Glaube wird erst durch die Hitze des Leides veredelt.

Ich weiß nicht, wie du nun empfindest. Ich kann für mich nur sagen: Der Gedanke daran, dass Gott immer will, dass es mir gut geht, hilft mir nicht mit der Realität des Leides umzugehen.

Nehme ich mir aber vor, mich den guten Zielen unterzuordnen, die Gott mit Leid und anderen schwierigen Dingen in meinem Leben vorhat, kann ich das Leid viel besser ertragen.

Frage: Kannst du Gründe nachvollziehen, die ich aufgeschrieben habe? Wie schwer oder wie leicht fällt es dir diese anzunehmen? Wie bringst du den Glauben an Gottes Güte mit dem Leid zusammen, dass in unserem Leben vorkommt.

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