Welchen Halt ich in der Souveränität Gottes finde

Was tust du, wenn dein Kind geboren wird, mit schwersten Behinderungen? Wie beständig ist dein Glaube in solch einer Situation?

Wie erträgst du es, wenn Jahre später bei deiner Frau und Mutter von 8 Kindern Krebs diagnostiziert wird und du sie nach einem lange Kampf zu Grabe tragen musst? Und hättest du nicht endgültig genug, wenn Monate später auch noch dein geliebtes behindertes Kind von Gott abberufen wird?

So erging es R.C.Sproul Junior, selbst Theologe und Sohn eines sehr bekannten Theologen in Amerika. In der Lehre dieses Mannes gehört der Glaube an die Souveränität Gottes zu den zentralen Themen.

Doch dieser Glaube an Gottes Allmacht und an seine Güte und dass er alles unter Kontrolle habe, wurde im Anblick solch eines Leides, schwer auf die Probe gestellt.

Leid ist leider eine Realität in dieser Welt, die niemand leugnen kann. Kinder sterben im Mutterleib oder werden geboren mit Behinderungen. Krankheiten treten auf vielfältige Weise in unser Leben. Menschen leiden und Menschen sterben.

Und in all diesen Leidsituationen sind wir versucht zu fragen: Gott wo bist du?

Und hinzu kommt die kritische Frage: Wie kann ein guter Gott dieses Leid zu lassen? (mehr …)

5 Gründe warum Gott uns durch Leiderfahrungen gehen lässt

 

Gott will, dass es dir gut geht.

Diesen Satz hörte ich zuletzt als Antwort auf einen Artikel, den ich geschrieben hatte. Meinem Freund war es wichtig zu betonen, dass Gott ein fürsorglicher Papa ist, der uns nicht demütigen und mit Schwachheit schlagen will.

Ich bin danach ziemlich ins Fragen gekommen. Irgendwie ist es für mich schwierig, dieses Bild von Gott mit den Erfahrungen des Lebens zusammen zu bringen. Schließlich weiß doch jeder, dass nicht alles in unserem Leben glatt läuft.

Es gibt auch Momente, in denen wir krank werden oder in denen wir durch andere schwierige Situationen gehen müssen.

Wie erklären wir die Momente, in denen Gott nicht wie ein toller, fürsorglicher Papa erscheint?

Will Gott wirklich immer, dass es uns gut geht? Oder hat er manchmal bessere Pläne, die über unser Wohlbefinden hinausgehen? 

Ich habe für mich 5 Gründe gefunden, die Gott im Blick hat, wenn er uns durch Leiderfahrungen gehen lässt. (mehr …)

Was du über das Thema Leid in der Bibel findest

 

Die Bibel ist ein Buch, das wie kein anderes über die Realität von Leid spricht. Das macht die Bibel gerade so lebensnah.

Realitätsfern ist es jedoch, wenn wir die Tatsache des Leides verleugnen und weg erklären. Erst am Sonntag kam eine Frau nach dem Gottesdienst zu mir und gab mir eine Karte mit Bibelversen. Unter anderem stand dort als abschließender Kommentar, die Krankheit ist nicht von Gott. Er wollte nie, dass Du & Ihr diese Erfahrung machen müsst. [Zur Erklärung: Ich habe eine chronische Krankheit mit dem Namen MS. Hier kannst du mehr darüber lesen.]

Passend zu dieser Aussage, trifft es sich gut, dass ich am nächsten Sonntag eine Predigt halte, in der es um das Thema Leid geht.

Eine wichtige Frage dabei ist:
Wie ordnen wir all das Leid ein, dass es in dieser Welt gibt? Macht die Bibel überhaupt einen Unterschied zwischen dem körperlichen Leiden und sonstigen Leiden, wie zum Beispiel (Leiden aufgrund von Unfällen, Naturkatastrophen und Kriegen)?

Will Gott wirklich nicht, dass ich die Erfahrung des Leides machen muss?

Der Text über den ich predigen werde, steht in Römer 8,18-27. Das ganze 8.Kapitel im Römerbrief, (im englischen auch "The Great Eight" genannt) handelt vom Leid, wie kein anderes Kapitel in der ganzen Bibel.

Suchen wir nach Antworten auf die Frage nach dem Leid müssen wir sie in Römer 8 suchen.

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Vergeude deine MS nicht!

 

[Dieser Artikel ist eine Adaption eines Artikels von John Piper mit dem Titel "Don't Waste Your Cancer". Die deutsche Übersetzung "Den Krebs nicht vergeuden" findet sich hier. Ich habe diesen Artikel umgeschrieben und meine Krankheit eingefügt. Ich gebe zu, dass der Inhalt an einigen stellen nicht eins zu eins zu meiner Krankheit passt. Besonders an den Stellen, die von der Realität des Todes sprechen. Ich habe diesen Artikel umgeschrieben und für mich ein Glaubensbekenntnis daraus gemacht. Daran will ich in Zukunft festhalten.]

1. Ich vergeude meine MS, wenn ich nicht daran glaube, dass sie von Gott für mich vorgesehen ist.
Es genügt nicht, zu sagen, dass Gott meine MS nur benutzt, Sie jedoch nicht vorsieht. Was Gott zulässt, lässt er aus einem bestimmten Grund zu. Und dieser Grund ist sein Plan.Wenn Gott vorhersieht, dass aus molekularen Veränderungen MS wird, kann er diesen aufhalten oder auch nicht. Tut er es nicht, verfolgt er eine Absicht. Da er unendlich weise ist, kann man diese Absicht einen Plan nennen.

Satan ist real und verursacht viele Freuden und Schmerzen. Doch er ist nicht endgültig.Wenn er also Hiob mit bösen Geschwüren schlägt (Hiob 2,7), führt Hiob dies letzten Endes auf Gott zurück (Hiob 2,10) und der erleuchtete Schreiber stimmt dem zu: „Sie … trösteten ihn wegen all des Unglücks, das der HERR über ihn gebracht hatte.“ (Hiob 42,11). Wenn ich nicht glaube, dass meine MS von Gott für mich geplant ist, vergeuden ich sie.

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photo credit: Thomas Hawk via photo pin cc

2. Ich vergeude meine MS, wenn ich glaube, dass sie ein Fluch und kein Geschenk ist.
„Also [gibt es] jetzt keine Verdammnis für die, welche in Christus Jesus sind.“ (Römer 8,1). „Christus hat uns losgekauft von dem Fluch des Gesetzes, indem er ein Fluch für uns geworden ist“ (Galater 3,13). „Denn es gibt keine Zauberei gegen Jakob und keine Wahrsagerei gegen Israel.” (4. Mose (Numeri) 23:23). „Denn Gott, der HERR, ist Sonne und Schild. Gnade und Herrlichkeit wird der HERR geben, kein Gutes vorenthalten denen, die in Lauterkeit wandeln.” (Psalm 84:12).

3. Ich vergeude meine MS, wenn ich Trost bei meinen Chancen suche statt bei Gott.
Der Plan Gottes bei meiner MS besteht nicht darin, mich in der rationalistischen, menschlichen Berechnung der Chancen zu schulen. Die Welt erhält Trost aus ihren Chancen. Nicht so die Christen. Manche zählen ihre Wagen (Prozentsatz der Überlebenschancen) und manche zählen ihre Rosse (Nebenwirkungen der Behandlung), wir aber zählen auf den Namen des Herrn, unseres Gottes (Psalm 20,7).

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3 falsche Wege im Umgang mit Leid

 

Leid ruft immer irgendeine Reaktion in uns hervor. Wir sind Menschen und wenn es weh tut, dann reagieren wir auf die eine oder andere Art und Weise. Heute wurde ich untersucht und es haben sich tatsächlich Veränderungen in meinem Gehirn gezeigt. Das heißt mir steht nun ein Leidensweg bevor. Diesen kann ich verschiedene Weise angehen.

Nachdem ich vorgestern 4 wesentliche Wahrheiten im Umgang mit Leid dargestellt habe, möchte ich in diesem Artikel persönlicher schreiben, über 3 Wege, die für mich absolut keine Option darstellen.

Der erste Weg basiert auf einer Lüge, die besonders unter sogenannten Charismatikern weit verbreitet ist. Die Lüge der ich nicht glaube, klingt so.

1. Jesus hat alle Krankheiten am Kreuz getragen. Gott will nicht, dass ich krank bin.

Ich halte diese Aussage für eine der schlimmsten Lügen, denen Christen glauben schenken können. Sie widerspricht in allen Dingen der Lehre der Bibel. Es stimmt, dass diese Aussage im Buch des Propheten Jesaja zu finden ist. Dort steht: Fürwahr, er trug unsere Krankheiten. Jesaja macht diese Aussage zuerst einmal aus der Sicht des Volkes Israel. Dabei ist hier auf keinen Fall, die körperliche Krankheit eines einzelnen Israeliten gemeint.

Beziehen wir als Christen diesen Text nun auf uns, so dürfen wir hier ebenso nicht davon ausgehen, dass Jesus hier die individuellen Krankheiten von einzelnen Menschen getragen hat. Vielmehr geht es hier darum, dass Jesus unsere Krankheit der Sünde getragen hat und alle Schmerzen die wir als Folgen der Sünde erleben müssen.

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4 wesentliche Wahrheiten im Umgang mit Leid

 

Leid gehört zu unserem Leben. Es ist eine der wesentlichsten Erfahrungen der menschlichen Existenz.

Jeder Mensch erfährt an irgendeinem Punkt in seinem Leben Leid. Manche erleben Leid in seiner mildesten Form. Andere erleben Leid in der schmerzvollsten Art und Weise. Aber keiner entkommt einer gewissen Leiderfahrung.

Leid erleben wir auf verschiedene Art und Weise.

Es gibt das soziale Leid, in welchem wir an den Beziehungen, in denen wir stecken, leiden. Es gibt das psychische Leid, hervorgerufen durch Ängste, Depressionen und andere Krankheiten unseres Geistes.

Und zuletzt gibt es die physische Leiderfahrung, in der wir alle Arten von körperlichem Schmerz oder anderen Einschränkungen erfahren.

In Anbetracht dieser Wirklichkeit ist es entscheidend wichtig zu wissen, wie wir Leid richtig ertragen können.

Das war über die neun Jahre meines Dienstes als Verkündiger der christlichen Botschaft einer meiner Schwerpunkte. Gott hat mich immer wieder zu diesem Thema hingetrieben. Durch andere Prediger und Bücher zum Thema, habe ich eine grundfeste Theologie des Leides entwickeln können.

Ich schreibe diese Zeilen nun in Anbetracht einer Untersuchung die morgen an meinem Kopf stattfinden wird. Es geht darum herauszufinden, wie die milden Formen von Leid zu deuten sind, die ich derzeit erlebe.

Möglicherweise sind es Vorboten einer sehr üblen Krankheit.

Meine Theologie und das was ich bisher über Leid gelehrt und gedacht habe, muss sich nun bewähren.

Im Folgenden möchte ich vier wesentliche Grundsätze vorstellen. Sie sind für mich lebenswichtig, um selbst in der bittersten Leiderfahrung nicht zu verzweifeln.

1. Wir müssen begreifen, dass das schlimmste Leid von uns abgewendet ist.

Das Leid, das wir hier auf Erden ertragen müssen, ist die schmerzvollste Erfahrung, die wir je machen werden.

Dem ewigen Leid, das wir hätten etragen müssen, sind wir entkommen. Den Zorn Gottes, der auf uns lastete, hat Jesus von uns abgewandt. Durch seinen Tod trug er die Strafe, die wir hätten tragen sollen.

Wenn wir dies im Glauben für uns annehmen, trifft folgende Wahrheit auf uns zu:

So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind. (Römer 8,1)

Das bedeutet, dass wir einer endgültigen Verurteilung entkommen sind. Ewiges Leid in der ewigen Verdammnis steht uns nun nicht mehr bevor. Dadurch erkennen wir, dass es uns noch viel schlimmer hätte gehen könnten.

2. Wir müssen begreifen, dass das Leid aufhören wird.

Glauben wir an die Erlösung durch Jesus, dürfen wir die feste Gewissheit haben, dass unser Leid begrenzt ist auf das irdische Leben. Wenn unser Leben hier endet, gehen wir über ins ewige Leben.

Die Bibel spricht in deutlichen Worten davon, dass es im ewigen Leben bei Gott kein Leid mehr geben wird.

Dies ist eine der hoffnungsvollsten Tatsachen des christlichen Glaubens, an die wir uns klammern dürfen. Im letzten Buch der Bibel öffnet uns der Evangelist Johannes den Vorhang zur Ewigkeit und beschreibt, was Gott dann tun wird.

Er wird alle ihre Tränen abwischen. Es wird keinen Tod mehr geben, kein Leid und keine Schmerzen, und es werden keine Angstschreie mehr zu hören sein. Denn was früher war, ist vergangen. (Offenbarung 21,4-5)

3. Wir müssen unser Leid vergleichen mit dem, was auf uns wartet.

Der Apostel Paulus hat Leid auf verschiedenste Art und Weise erlebt. Er wurde gesteinigt, ausgepeitscht, verfolgt und ins Gefängnis geworfen. Die Liste seiner Leiden ist lang und man ist versucht zu fragen: Wie kann ein Mensch so etwas ertragen?

Interessant ist die Perspektive die Paulus in Bezug auf sein Leiden hat. Er sagt über sein bitteres Leiden:

Denn das schnell vorübergehende Leichte unserer Bedrängnis bewirkt uns ein über die Maßen überreiches, ewiges Gewicht von Herrlichkeit. (2.Korinther 4,17)

Paulus vergleicht sein Leiden hier auf Erden mit dem, was ihn danach erwartet. Und er kommt zu dem Schluss: Es geht schnell vorüber und es ist leicht zu ertragen.

Diese Perspektive kann er selbst im bitteren Leid einnehmen, weil er weiß, dass diese irdische Leiderfahrung nichts ist im Vergleich zu dem, was danach an Herrlichkeit auf ihn wartet.

Er versteht die Leiderfahrung sogar als ein Mittel, um die ewige Herrlichkeit intensiver zu erleben.

4. Wir dürfen keinen Anspruch haben, von Leid verschont zu werden.

Hiob ging durch schweres Leid, als seine Knechte ihm drei "Hiobsbotschaften" überbrachten. Sein ganzer Besitz wurde geraubt und alle seine Kinder waren durch ein Unglück umgekommen. Zu guter Letzt erlebte er an seinem eigenen Körper sehr schmerzhaftes Leid.

Seine Frau riet ihm, Gott zu fluchen und zu sterben. Dies ist die Reaktion eines Menschen, der meint, von Gott nur das Gute erwarten zu können.

Hiob gibt uns dann jedoch ein Beispiel, wie wir solch menschlichen Gedanken begegnen können. Er sagt:

Das Gute nehmen wir von Gott an,  sollten wir das Böse nicht auch annehmen? (Hiob 2,10)

Für Hiob ist es selbstverständlich, dass wir in unserer Beziehung zu Gott nicht nur Anspruch auf das Gute haben. Das Böse, in diesem Fall Leid, sollen wir ebenso bereitwillig annehmen, wie das Gute. Leid ist eine Erfahrung, der wir nicht entkommen.

Die Frage ist, wie wir mit Leid umgehen, um nicht daran zu zerbrechen. Wenn wir diese vier wesentlichen Wahrheiten beachten, wird das Leid nicht weniger schmerzhaft werden, aber wir können einen anderen, einen hoffnungsvollen Blick darauf bekommen.

Ich würde mich freuen, wenn du diesen Artikel anderen empfiehlst, damit möglichst viele diese Wahrheiten verinnerlichen, bevor sie Leid erfahren.

Frage: Wie stehst du zum Thema Leid? Hast du andere hilfreiche Ansichten in Bezug auf dieses Thema?