Der Mann mit der christlichen Maske


Wer weiß schon, wie es mir wirklich geht, denke ich oft. Viele Fragen nach meiner Gesundheit, aber kaum einen interessiert, wie es meiner Seele geht. Dabei ist die Gesundheit meiner Seele doch so viel wichtiger.

Vielleicht weißt du wovon ich spreche? Wir leben miteinander. Wir gehen in eine Gemeinde, oder in einen Hauskreis oder leben in einer Familie, aber wer weiß schon, wie es dem anderen wirklich geht.

Das Problem

Ich glaube das Problem liegt auf beiden Seiten. Da sind zum einen die, die nicht wirklich interessiert sind am anderen. Ja, es gibt Fragen zum Wohlbefinden, aber viel zu schnell ist man zufrieden mit einer oberflächlichen Antwort.

Auf der anderen Seite ist der Befragte. Ihm fällt es schwer ehrlich zu sein. Vielleicht ist er noch nicht mal ehrlich zu sich selbst. Auf jeden Fall spricht er nicht offen darüber, wie es ihm wirklich geht.

Und so leben wir aneinander vorbei. Wir werden nicht gefragt wie es uns geht und erzählen tun wir es auch niemandem, gerade weil wir nicht gefragt werden.

Der Christ und sein Ansehen

Ich denke es liegt daran, weil wir als gute Christen bloß keinen schlechten Eindruck machen wollen. Solange der äussere Schein noch in Ordnung scheint braucht niemand zu wissen, wie es wirklich in uns aussieht.

Lieber tragen wir eine Maske. Wir wollen bloß nicht auffallen in einer Menge von Leuten, die alle ihre Maske tragen.

Offenheit und Ehrlichkeit wirken in solch einer Gesellschaft vielleicht sogar abschreckend.

Das Dilemma ist offensichtlich. Niemand fragt, wie es uns wirklich geht und wir verhalten uns möglichst unauffällig, damit auch ja keiner blöde Fragen stellt.

Was bleibt ist eine Menge unaufrichtiger Maskenträger auf einem Maskenball.

Jesus kennt uns

Dabei gibt es einen, der hinter die Fassade schaut und der uns ganz genau kennt. Jesus selbst ist uns näher, als wir uns selbst. Vor ihm brauchen wir uns nicht zu verstecken. Er weiß ganz genau, wie es uns geht. Und er lädt uns ein, zu ihm zu kommen. Er sagt in Matthäus 11,28

Kommt zu mir, ihr alle, die ihr euch plagt und von eurer Last fast erdrückt werdet; ich werde sie euch abnehmen.

Das bedeutet, die Annahme Jesu ist bedingungslos. Er lässt sich nicht beeindrucken vom äusseren Schein. Vielmehr will er uns so wie wir sind. Er liebt uns.

Zwei Dinge sind es, die für mich daraus folgen.

  1. Wir sind bei Gott angenommen, egal, wie es uns geht. Wir müssen nur erkennen, dass die Annahme vor Gott das Wichtigste ist. Wir brauchen Menschen nichts vor zu machen, wenn wir Gott nichts vormachen können. Auch wenn es uns mal schlecht geht, sind wir geliebt. Auch wenn wir gerade nicht die super-tollen Christen sind, sind wir in Gottes Augen unendlich wertgeschätzt.
  2. Deshalb können wir aufrichtig sein. Gott denkt nicht schlechter von uns, nur weil es uns gerade schlecht geht. Deswegen brauchen wir auch keine Angst davor haben, dass andere schlecht von uns denken, wenn wir ehrlich erzählen, wie es uns gerade geht. Wir können offen und ehrlich sagen, was gerade in uns vorgeht und wie es unserer Seele geht.

Schritte zum aufrichtigen Miteinander

Wir müssen es lernen einander unverstellt zu begegnen, indem wir folgendes beachten:

1. Nimm deine Maske ab. Sei zuerst ehrlich zu dir selbst und mach dir nichts vor. Das ist der wichtigste Schritt. Es ist in Ordnung, dass du fühlst was du fühlst. Niemand wird dich dafür verurteilen oder schlecht über dich denken. Mehr kannst du erstmal nicht tun. Natürlich sollst du nun nicht herumlaufen und allen anderen aufzeigen, wie es in deinem Inneren aussieht, jetzt wo du die Maske abgenommen hast.

2. Fange an, dich für ernsthaft zu andere zu interessieren. Hierdurch kannst du anderen helfen, mal offen und ehrlich zu sein. Nur ein ernstes Interesse am anderen wird dir helfen, einen Blick hinter die Maske zu werfen. Niemand wird dir unverstellt erzählen, wie es ihm geht, wenn du nicht ernsthaft danach fragst. Würden wir uns wirklich für andere interessieren, hätte die Unaufrichtigkeit keinen Platz mehr.

3. Sprich mit anderen über die vorherrschende Oberflächlichkeit. Falls dir das Problem bewusst geworden ist, solltest du andere dafür sensibilisieren, indem du darüber sprichst. Vielleicht kannst du andere dazu bringen über das Thema nachzudenken. Hinterfrage, ob wir wirklich wissen wie es uns geht. Kratze an der glattpolierten Oberfläche eines unaufrichtigen Miteinanders, indem du es zur Sprache bringst.

4. Triumphiere in der Gnade. Alle andere Punkte hätten ohne diesen keinen Sinn. Weil wir aber durch die Gnade in Jesus alles geschenkt bekommen haben, können wir weitermachen. Neuanfang, und Heilung, und Befreiung von Sünde sind möglich. Weil Jesus durch sein Werk am Kreuz ein vollkommenes Werk vollbracht hat, können wir mitten in unserer Unvollkommenheit Hoffnung haben.

Frage: Was denkst du über das Thema? Siehst du auch das Problem, von dem ich spreche? Was sind für dich Gründe, dass wir nicht offen und ehrlich miteinander umgehen? 

Aufforderung: Bitte Jesus darum, dir heute jemanden zu zeigen, den du aufrichtig fragen sollst, wie es ihm geht. 

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