Was uns der Fall Armstrong lehren sollte


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photo credit: Marionzetta

Folgende Nachricht las ich gestern bei Spiegel-Online. Weltverband nimmt Armstrong alle Tour-de-France-Titel. Die Rede ist von Lance Armstrong, einem Radsportler der von 1999-2005 sieben mal das härteste Radrennen der Welt gewonnen hat.

Mit dieser Entscheidung stürzt ein Sportheld von seinem Sockel. Lance Armstrong galt als einer der Vorzeige-Athlethen. Nach einer überwundenen Krebserkrankung im Jahr 1996, kehrte er in den Radsport zurück und wurde zum erfolgreichsten Radsportler aller Zeiten.

In den letzten Jahren gab es immer wieder Verdächtigungen, dass Armstrong seine Siege durch Doping erlangt hat. Ehemalige Teamkollegen belasteten Armstrong schwer.

Es wurden weitere Untersuchungen angestellt und zuletzt veröffentlichte die Anti-Doping-Agentur Usada eine mehr als 1000 Seiten starke Akte zum Fall Armstrong. Darin decken die Ermittler schonungslos auf, wie Armstrong um sich herum ein ganzes Dopingsystem aufgebaut hatte.

Nach dem Erscheinen dieser Akte vor einigen Tagen, zogen sich viele Sponsoren von Armstrong zurück. Unter anderem der berühmte Sportartikelhersteller Nike. Armstrong war nun von allen verlassen.

Aber eine Entscheidung stand noch aus und die hat sich heute geklärt. Was ist mit den sieben Titeln, die er bei der Tour-de-France gewann? Kann Armstrong weiterhin als Sieger dieser Rundfahrt bezeichnet werden, wenn er sie durch Doping errungen hat? Eigentlich blieb den Entscheidungsträger beim Radsport-Weltverband UCI keine andere Wahl, als Armstrong diese Titel abzuerkennen. Dies ist heute geschehen.

Ich glaube, wir sollten aus dem tiefen Fall eines Sporthelden einige Schlüsse für uns selbst ziehen.

Nicht alles ist, wie es scheint

Im Nachhinein steht Armstrong als der größte Betrüger der Sportgeschichte da. Er hat das große Unrecht begangen, zu betrügen, indem er leistungsfördernde Mitteln nahm und sich dadurch einen Vorteil verschaffte.

Durch sein Doping machte er der ganzen Welt etwas vor. Er galt als der Ausnahmeathlet. Er besiegte den Krebs und ging gestärkt daraus hervor.

Er fuhr auf seinem Rad, wie von einem anderen Stern. Und nun müssen wir erkennen, dass nicht alles ist, wie es schien oder scheint.

Ich meine nicht, dass wir nun jede überragende Leistung im Sport verdächtigen sollten. Ich glaube aber, dass hinter dem Fall Armstrong eine Lehre steckt, die über den Sport hinaus geht. Erfolg, Leistung und Ruhm sind Dinge, nach denen viele Menschen streben. Aber wir müssen uns im Klaren darüber sein, dass der "scheinbare" Erfolg nichts begehrenswertes ist.

Hinter einer Maske, die berühmte Menschen tragen, steckt vielleicht eine einsame Seele. Der erfolgreiche Mensch im Beruf hat vielleicht keinen anderen Lebenssinn, als seine Arbeit. Wir müssen den Erfolg anderer nüchtern betrachten und sollten niemals Neid empfinden im Anblick vom Erfolg eines anderen.

Die Lüge hat keinen Bestand

Im Fall Armstrong hat es einige Jahre gedauert, bis das Unrecht nun ans Licht gekommen ist. Für all die ehrlichen Radfahrer, die damals betrogen wurden, ist das nur eine schwache Genugtuung.

Für uns wird deutlich, dass das Unrecht keinen Bestand hatte. Die Lüge ist ans Licht gekommen. Ein Betrüger verliert seinen Ruhm und die Gerechtigkeit wird wieder hergestellt.

Ich nehme nicht an, dass ich unter meinen Lesern ambitionierte Sportler habe, die in der Gefahr stehen, Erfolg anzustreben, in dem sie betrügen. Aber ich glaube, dass jeder schon mal unter Ungerechtigkeit gelitten hat. Besonders schlimm kann es sein, wenn diese Ungerechtigkeit bisher nicht vergolten wurde.

Vielleicht denkst du hier an eigene Erfahrungen, die du in deinem Leben schon gemacht hast. Vielleicht denkst du aber auch an Dinge, die du in dieser Welt beobachtest.

Es werden zwar immer wieder Verbrecher gefasst, Diktatoren gestürzt und dopende Sportler entlarvt, aber dennoch bleibt so viel Unrecht im Verborgenen und vielleicht leidest du genau darunter.

Jedes Unrecht wird vergolten

Ich will dir sagen, dass dies nicht für immer so bleiben wird. Der Fall Armstrong ist für uns ein Bild für die Vergeltung, die jedes Unrecht irgendwann erfahren wird. Jedoch wird nicht jedes Unrecht hier auf der Erde vergolten.

Aber dem allmächtigen und lebendigen Gott entgeht kein Unrecht. Er sieht jede Ungerechtigkeit, die hier auf Erden begangen wird, ob sie aufgedeckt wird oder nicht. Eines Tages, wenn Gott als der große Richter auf den Plan treten wird, dann wird jedes böse Werk aufgedeckt.

Möglicherweise leidest du an Unrecht, dass niemand gesehen hat und du fühlst dich ungerecht behandelt. Dann möchte ich dir sagen, dass Gott dieses Unrecht gesehen hat. Und er wird es eines Tages aufdecken und ein gerechtes Urteil fällen.

Es gibt keine Ungerechtigkeit in dieser Welt, die nicht zu seiner Zeit vergolten wird.

Finde also Trost darin, dass die Gerechtigkeit siegen wird. Vielleicht scheint es für einen kurzen Moment, als wenn nur die Ungerechtigkeit zum Erfolg führt, aber dann denke an das Ende. Triumphiere in der Tatsache, dass es Einen gibt, der das Recht zu seiner Zeit wiederherstellen wird.

Frage: Was denkst du über den Fall Armstrong? Wie geht es dir damit, dass die Lüge keinen Bestand hatte? Kannst du Trost finden in dem Gedanken, dass jedes Unrecht irgendwann aufgedeckt wird?

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